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A
Anwendungsuntersuchung
Das Kosmetikum wird unter normalen Gebrauchsbedingungen über eine bestimmte Zeit von mehreren Personen regelmäßig angewendet. Die Untersuchungen können bei Menschen mit gesunder und unproblematischer Haut oder bei mit bestimmten, definierten Hautproblemen oder -krankheiten durchgeführt werden. Sie können ohne weitere Kontrolle von den Anwendern selbständig durchgeführt und bewertet werden oder von Ärzten, meist Dermatologen begleitet werden, die dann auch eine Bewertung vornehmen oder in einer Hautklinik oder einem Hautforschungsinstitut durchgeführt werden. Das Testprodukt wird meist auf seine Verträglichkeit und kosmetische Wirkung hin geprüft. Dabei werden subjektive Bewertungen der Verwender, bei dermatologisch kontrollierten Untersuchungen auch Bewertungen  der Hautärzte vorgenommen. Messung an der Haut mit Bioengineering-Methoden (siehe dort) werden teilweise mit in die Bewertung einbezogen.
B
Bioengineering Methoden
Messmethoden zur Erfassung von Hautfunktionsparametern mit Hilfe verschiedener Geräte:
pH-Meter zur Messung der Säureeigenschaften der Hautoberfläche, Corneometer, Infrarotspektroskop oder Magnetresonnanztomographie für die Hautfeuchtigkeit, Sebumeter für das Hautoberflächenfett, TEWA-Meter oder Evaporimeter für die Wasserdurchlässigkeit der Haut, Cutometer für die Hautelastizität, Chromameter für die Hautfarbe, Ultraschallsonografie für die Messung der Hautdicke, Profilometrie, Visiometrie oder Hautsurfametrie für das Oberflächenprofil der Haut, insbesondere die Faltenmessung, etc.
C
Chromameter
Hautfarbmessgerät, das durch die Erfassung einer Rötung der Haut Aufschluss über Reizreaktionen geben kann. Es wird auch verwendet, um die Reinigungswirkung zu bestimmen. Dazu wird eine meist rote Schmutzpaste aufgetragen und das Verblassen der Farbe durch einen standardisierten Waschprozess gemessen.
Corneometer
Messgerät, dass über die elektrische Leitfähigkeit den Wasssergehalt in den oberflächlichen Hautschichten bestimmt.
Cutometer
Misst die Elastizität der Haut indem durch einen Unterdruck Haut in einen Hohlraum eingesogen wird. Nach Abstellen des Unterdrucks strebt die gedehnte Haut in die Ausganglage zurück. Dies wird durch eine Lichtschranke im Hohlraum des Messkopfes erfasst. Je elastischer die Haut ist, desto schneller und gleichmäßiger zeiht sie sich wieder zusammen.
E
Epikutantest
Auch Patchtest oder Läppchentest
Verträglichkeitstest für Kosmetika an 50 bis 100 Testpersonen, ähnlich wie ein Allergietest beim Hautarzt. Das Testprodukt wird mit einem Pflaster auf die Haut -meist am Rücken - fixiert und dort 24 h lang belassen. Die Wirkung auf die Haut wird nach Entfernen des Pflasters und erneut einen und 2 Tage später abgelesen. Rötungen, Schuppungen, Blaschen oder Pusteln weisen auf ein Reizpotential des Testproduktes hin. Das Allergierisiko lässt sich mit diesem Test nicht erfassen. Noch empfindlicher ist der repetitive Patchtest, bei dem das Aufkleben des Testproduktes und das Ablesen in bestimmten Zeitintervallen wiederholt wird. Dies kann auch über ein Allergiepotential des Testproduktes gewisse Rückschlüsse zulassen. 

Beim Duhring-Kammer-Test wird ein verdünntes Waschprodukt in der zuvor beschriebenen Weise wiederholt für 24 Stunden auf die Haut gebracht. Die Erfassung von Reizreaktionen kann durch Bioengineering Methoden (siehe dort) wie TEWL-Messung (siehe dort) oder Chromametrie (siehe dort) oder Laser-Doppler-Flowmetrie (siehe dort) erfasst werden.
Evaporimeter
Das Gerät misst die Wasserdurchlässigkeit der Haut anhand der Verdunstung von Feuchtigkeit über die Hautoberfläche. Sie stellt ein Maß für die Funktionsfähigkeit der Hautbarriere und damit für die Neigung zur Austrocknung, die Kapazität zur Bindung von Wasser und indirekt auch für die Leichtigkeit des Eindringens von Stoffen aus der Umwelt dar.
H
Hautsurfametrie
Methode zur Erfassung des Oberflächenprofils der Haut. Unter standardisierten Bedingungen bei schräg einfallendem Licht werden fotografische Aufnahmen der Haut erstellt, die per Computer auf der Basis des Schattenwurfs von Hautunebenheiten ausgewertet werden. Damit lassen sich aus der Materialwissenschaft entlehnte Rauhigkeitsparameter wie mittlere Rautiefe etc. erfassen. So kann die Hautrauhigkeit als Folge einer Austrocknung der Haut ebenso erfasst werden wie Falten und deren Minderung durch Anti-Ageing Präparate.
Histologie
Untersuchung von Schnitten durch Hautgewebe, dass bei Operationen entnommen wurde oder als sog. Biopsie für einen Test gewonnen wurde. Es werden ultradünne Schnitte angefertigt, die dann mit Farbstoffen eingefärbt werden, um bestimmte Strukturen im Mikroskop besser sichtbar zu machen.
I
Infrarotspektroskopie
Methode zur Messung der Hautfeuchtigkeit anhand der Reflexion von Infrarotlicht in den oberen Hautschichten. Wasserreiches Hautgewebe reflektiert mehr Infrarot als ausgetrocknete Bereiche.
M
Magnetresonanztomografie
Apparativ sehr aufwändige Methode zur Hautfeuchtigkeitsmessung. Moleküle in der Haut werden durch Magnetfelder in Schwingung versetzt und erzeugen dabei ein elektrisches Feld. Nach dem Abschalten des Magnetfeldes schwingen sie in ihre Ausgangslage zurück. Wasser in der Umgebung dieser schwingenden Moleküle bremst den Wiedereintritt in die Normallage ab. Per Computer kann aus dem Schwingungsverhalten der Wassergehalt in der Haut bestimmt werden.
P
pH-Meter
Messgerät, dass den pH-Wert, d.h. den Säuregehalt der Haut bestimmt. Der Normalwert liegt im Durchschnitt bei 5,5. Hautpflegeprodukte können den Hautoberflächen-pH-Wert verändern. So heben ihn alkalische Seifen in den Neutralbereich an. Dann ist das Risiko einer Störung der Barrierefunktion und der Abwehr gegen Krankheitserreger gegeben.
Profilometrie
Weitere Methode zur Erfassung des Oberflächenprofils der Haut. Mit einer silikonmasse werden Hautbadrücke gewonnen. Deren Oberfläche stellt ein negativ des Hautoberfläche dar und kann mechanisch wie beim Schallplattenspieler oder optisch mit einem Laser abgetastet werden. Dadurch werden Oberflächeneigenschaften erfasst und daraus aus der Materialwissenschaft entlehnte Rauhigkeitsparameter berechnet.
S
Sebumeter
Messgerät zur Bestimmung des Hautoberflächenfettes. Eine halbtranparente Folie wird auf die Hautoberfläche gedrückt und saugt dabei Fett auf. Dabei nimmt ihre Durchsichtigkeit zu. Mit Hilfe eines Fotometers (Kombination aus einer Lichtquelle und einem Gerät zur Messung der Lichtintensität, zwischen die die Folie vor und nach dem Hautkontakt gebracht wird) lässt sich anhand der Zunahme des Lichtes, das die nun durchlässigere Folie durchdringt, ein Rückschluss auf die Menge an Fett auf der Haut ziehen.
Sniffing-Test
Wirkungstest für Deos, bei dem von geübten Bewertern die Intensität des Körpergeruchs in den Achselhöhlen bei Testpersonen zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Reinigen mit oder ohne Verwendung von Deos verglichen wird. Besteht nach 24 Stunden ohne zwischenzeitliches Waschen noch ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der mit Deo behandelten Achselhöhle und der unbehandelten Seite, kann eine 24-Stunden-Wirkung ausgelobt werden, auch wenn auf der behandelten Seite deutlich wahrnehmbarer Geruch vorhanden ist.
T
Tierversuche
Wir führen keine Tierversuche zu den sebamed Produkten durch. Dies entspricht dem Tierversuchsverbot, das seit wenigen Jahren EU-weit für Kosmetika gilt. Auch zuvor wurden die sebamed-Produkte nicht im Tierversuch getestet.
Kosmetische Produkte dürfen nicht gesundheitsschädlich sein. Deshalb muss sicher sein, dass auch ihre Bestandteile unschädlich sind. Die Rohstoffhersteller, von denen wir die Bestandteile der sebamed Produkte beziehen, sind gesetzlich verpflichtet, die Unschädlichkeit der Stoffe nachzuweisen. Der Gesetzgeber fordert hierfür nach wie vor Tierversuche. Einige Tierschutzverbände geben Siegel für solche Produkte, die nur Bestandteile enthalten, die vor längerer Zeit auf ihre Unschädlichkeit getestet wurden. Dies schließt den Einsatz neuer, ökologisch oder dermatologisch vorteilhafter Stoffe ebenso aus wie eine Überprüfung alter Sicherheitsdaten mit modernen, möglicherweise aussagekräftigeren Methoden. Aus diesem Grund ist bei den sebamed Produkten nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass die Bestandteile im Tierversuch getestet wurden. Dies gilt jedoch für alle verfügbaren Kosmetika, sofern sie nicht auf neuere Inhaltsstoffe verzichten. Selbst dann beruht bei der Mehrzahl der Stoffe der Unbedenklichkeitsnachweis auf, wenn auch lange zurück liegenden Tierversuchen.
U
Ultraschallsonografie
Methode zur Messung der Hautdicke. Das Echo, das auf die Haut aufgestrahlter Ultraschall zurückwirft, wird gemessen. Unterschiedliche Hautschichten reflektieren den Ultraschall in unterschiedlicher Weise und können dadurch vermessen werden. Je höher die Frequenz des Ultraschalls, desto höher ist das Auflösungsvermögen und desto geringer ist die Messtiefe.
V
Visiometrie
Weitere Methode zur Messung des Hautoberflächenprofils. Sie funktioniert durch Auswertung fotografischer Aufnahmen mit einem mathematischen Berechnungsmodell für die aus der Materialwissenschaften entlehnten Parameter wie mittlere Rautiefe.